You Were Never Really Here, Jonathan Ames

Hier. Ein Sprint, ein Sprung, eine Novelle. In einem Satz geht’s durch die feinste Noir-Geschichte seit langem und wieder frage ich mich ob die Abgrenzung von Genre-Literatur überhaupt Sinn macht. Hier wirft sich der Held mit seinem zerhauenen Leib voran und allem entgegen, wobei er doch eigentlich nur implodieren möchte. Wenn’s an die Substanz geht und kurz ist, ist es dann Noir? „Kriminalität“ können nur die definieren, die sich ein Ideal von Frieden leisten können und nicht regelmässig an die Erbarmungslosigkeit und die Nichtigkeit der Welt erinnert werden. Und natürlich wird hier wird viel verloren, aber das Ausmass der Zerstörung ist auf der ersten Seite noch nicht absehbar. Auf der letzten Seite wird man tatsächlich mit einer Art Lösung belohnt, aber keiner die frei macht – denn wer ist das schon?

Das Ding wurde konsumiert weil mit Freuden seine Verfilmung erwartet wurde, deren Propaganda Taxi Driver als Referenz anführte.

Autor: festerben

Hier geht's um schnelle Verdauungshilfe, keine ausufernden (oder gerechten) Rezensionen. Angstgegner ist die Orthographie.

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